Es ist nicht nur das Herz das schlägt – es ist das Herz das fühlt. Anton Peter Neumann schreibt über die Verbindungen zwischen Kopf, Verstand und Mutterherz. Der Beitrag wurde erstmalig im Lichtfokus Ausgabe 66, Sommer 2019 veröffentlicht.
So richtig unerwartet bin ich heute morgen in eine Dokumentation über den österreichischen Bergsteiger Andy Holzer gestolpert. Und genauso richtig spontan habe ich von vorne bis hinten geweint, weil mich dieser Mann so tief im Herzen berührte. Es geht mir nicht um die Kulisse der Berge oder ums Klettern in den Alpen, das kenne ich selbst gut genug. Ich bin da aufgewachsen. Es ging mir um seine urelementar-bescheidene und weise Sicht auf das Leben und seinen Bezug zum menschlich gefühlten Sein im Allgemeinen. Es ging mir deswegen so nahe, weil dieser Mann mit dem Herzen schaut wie kein Zweiter. Andy Holzer ist blind. Von Kindesbeinen an. Er klettert durch Felswände und läuft mit einer zielsicheren Genauigkeit über Geröllfelder und Gletscherspalten, dass es nur so kracht. Wie sagte Saint Exupery sinngemäß im „Kleinen Prinz“: „Nur mit dem Herzen sieht man gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“. Beim Betrachten dieser imposanten Bilder hatte ich den starken Eindruck, dass der einzig Sehende der Blinde war.
Rationaler Verstand im Westen
Wir Menschen in der westlich orientierten Gesellschaft haben einen sehr ausgeprägten rationalen Verstand und zeigen in der Regel wenig Herz. Und das gerade in Schlüsselpositionen. Das Wort „Betonpfostenmentalität“ bringt es treffend auf den Punkt. Diese offenbart sich fast überall im westlichen Alltag. Wir haben großartige technische Errungenschaften entwickelt, lassen es aber oft an Mitgefühl und Rücksicht mangeln. Denken wir nur an den Straßenverkehr. Der westlich orientierte Mensch, so sagt der Dalai Lama, soll mehr sein Herz entwickeln und weniger seinen Verstand.
Zuviel Maschinensteuerung, zu wenig Einfühlungsvermögen
„Develop the Heart, entwickle das Herz“, so die Botschaft des Dalai Lama an uns Westler. Der westlich erzogene Mensch besitzt zu viel „Maschinensteuerung“ und offenbar wenig herzliches Einfühlungsvermögen. Das heißt, es geht darum, Herz und Verstand zu harmonisieren und auszugleichen. Wenn uns das gelingt, dann stehen uns der Himmel und die Welt zugleich offen. So viel darf verraten werden. Wenn ich mir Andy Holzer so anschaue, ist er ein gutes Beispiel. Bei ihm habe ich stark den Eindruck es herrscht Harmonie zwischen Herz und Kopf. Er strahlt eine grundgütige, ähnlich sanftmütige Ruhe und Gelassenheit aus wie der Dalai Lama. Warum das so ist? Allgemein gesehen haben wir Menschen alle den gleichen Bauplan in uns und über diesen Bauplan eben auch Organe, Zell- und Energiestrukturen wie jeder andere auch. Und die gilt es zu ent – wickeln.
Das Hirn im Herzen
Das Spannende dabei ist, dass wir immer mehr Dinge innerhalb des Mysteriums Mensch entdecken, welche uns bis vor kurzem noch verborgen waren. Beispielsweise haben Wissenschaftler am Heart Math Institut Zellen im Herz gefunden, die denken können. In unseren Herzen befinden sich offenbar annähernd 40.000 HIRNZELLEN, die sich als das „kleine Hirn im Herzen“ bezeichnen lassen. Diese unabhängigen Hirnzellen lernen, denken und erinnern sich schnell und vor allem interaktiv mit unseren Gehirnzellen im Kopf. So liegt es also auf der Hand, dass wir mit beiden Zentren arbeiten und wir sie eigentlich nur bewusst miteinander verbinden müssen, um damit eine intensive Verbindung von Kopf und Verstand zum Herz zu erreichen. Schon vor über zehn Jahren haben die kalifornischen Wissenschaftler in Verbindung mit anderen nachgewiesen, dass Herzzellen, wenn man sie isoliert und an getrennten Orten aufbewahrt, ihren eigenständigen Puls behalten und miteinander in Resonanz gehen. Egal ob unvermittelt positive Gefühlseindrücke wechseln oder Aufregung oder Angst den Puls erhöhen. Viele tausend Kilometer entfernt reagierten diese separierten Herzzellen synchron und mit über Lichtgeschwindigkeit mit dem „Mutterherz“. Wenn wir jetzt also eine Direktleitung vom Hirn ins Herz und umgekehrt legen, dann schalten wir alle störenden Einflüsse (z.B. unsere Logik), die unser menschliches Dasein mitbringt, aus und gehen direkt ans Ziel. Ohne Umwege.
Der Kernpunkt des menschlichen Seins
Die Harmonisierung von Herz und Verstand ist der Kernpunkt des menschlichen Seins. Das ist deswegen so wichtig, weil unsere innere und äußere Gesundheit und vor allem der Inkarnationsprozess davon abhängen, ob wir die kosmische Liebe und liebevolle Intuition leben und vollumfänglich zulassen können oder nicht.
Kosmische Liebe kompromisslos leben
Wenn wir die Liebe kompromisslos leben, so bedeutet das, die „Religion des guten Herzens“, wie der Dalai Lama das nennt, zu verkörpern und auszustrahlen. Wenn das vollständig gelingt, ist der Inkarnationsprozess sofort beendet. Es ist banal und ebenso geheimnisvoll. Das ist das ganze Spiel. Alles ganz simpel. Nur wie schwer das ist, reinen Herzens den Alltag zu meistern und zu „Sein“, stellen wir alle täglich aufs Neue fest. Da kommen oft Ärger, Ängste, Misstrauen, Gier und Neid als Herausforderungen, um nur einiges zu nennen, schnell ins Spiel. Wir sind dann nicht mehr Herr oder Frau der Lage und verhalten uns irrational und töricht. Kennt jeder. Daher ist es wichtig mit einer „Standleitung“ zu arbeiten und den direkten, kürzesten Weg ohne Fremdkommentare von innen (EGO) und von außen (Konditionierung) einzuschlagen.
Lichtenergie
Wir senden also rotgoldene Licht-Energie wie durch ein rotes Batterie-Starter-Kabel zwischen beiden Gehirnhälften über die Brücke zum Herzen wie in einem großen T hin und her und weiter zur Quelle nach oben. Oder vielleicht nur hin oder nur her. Das muss jeder selber heraus finden. Da tickt jeder anders. Dann stellt sich in der Regel eine tiefe Ruhe ein, die Gehirnhälften verneigen sich wie Hochhäuser voreinander und unser Herz wird warm und das thyroidale Herzfeld groß. Im besten Fall. Mit diesem thyroidalen Feld erschaffen wir unsere Wirklichkeit. Jede Minute, jede Sekunde, jede Nanosekunde. Je nachdem wie unser Herz harmonisiert und ausgeglichen ist, erschaffen wir eine gute oder weniger gute oder miese Realität in uns und um uns herum. Jeder erschafft seine eigene Realität selbst. Immer schon. Weil wir leben, tun wir das. Wenn Ihnen also im Leben etwas nicht passt, dann fassen Sie sich an die eigene Nase und verändern Ihre Realität zum Besseren. Viele, wenn sie diese Übung das erste Mal machen, verbessern sofort ihre Sehkraft und sehen wesentlich klarer und konturierter als zuvor. Nur so nebenbei, von wegen Herzensehen 😉 und Realität ko-kreieren.
Hemmungen als Blockaden
Wenn Sie Hilfe dabei brauchen, und glauben Sie mir, Sie werden Hilfe brauchen, weil Glaubenssätze fest gebacken sind wie alte Bremsklötze, dann holen Sie sich welche. Wir alle haben unsere Hemmungen und seelisch-geistigen Schwellen. Sollte die Übung nicht oder nur schwer gehen, oder keine Wirkung zeigen, und sich auch nichts verneigen, so liegen irgendwelche emotionalen Blockaden auf den beteiligten Organen oder im Denken und Fühlen. Besonders die Zirbeldrüse als Transformator für kosmische Strahlung unter dem Himmelszelt ist in diesem Falle gefragt und muss einwandfrei schwingen, sich ausdehnen können. Gute Ernährung ist hier von großer Bedeutung. Und schlussendlich machen Mobilfunk-, Satelliten-, Handystrahlung und besonders Elektrosmog uns dicht wie Beton. Sie können auch eine Ausdehnung und spirituelle Entwicklung behindern.
Ministerium für Glück
Es wird noch ein bisschen dauern, bis wir hier in Europa wie in Bhutan ein „Ministerium für Glück und Wohlbefinden“ haben werden. Wer aber täglich diese oben beschriebene Übung macht, wird seine persönliche kosmische Datenautobahn in seinem Innersten Sein ausbauen und sein ganz persönliches Glück und seine Ur-Gesundheit erfahren und den ruhigen Blick auf die Dinge jedes Mal in seiner Realität finden, so sicher wie den Sonnenuntergang am Abend. Und das überträgt sich wie Ruhe-Balsam auf alle anderen Menschen in der Umgebung. Garantiert. Denn wir ko-kreieren unsere Realität mit unserem Herzen. Aber Vorsicht: Damit verändert sich Ihr Leben gravierend. Wer möchte, das alles so bleibt wie bisher, sollte diese Übung keinesfalls machen. Bei der Ankunft im Himalaya erklärt der blinde Bergsteiger Andy Holzer, wie ein „Heimkehrer von Gottes Gnaden“ ruhig und souverän den Weggefährten, das umliegende Bergpanorama. Mit dem Herzen sieht man einfach besser!
Visualisierungs-Übung zur Harmonisierung von Herz und Verstand
Setzen Sie sich entspannt hin und achten Sie darauf, Ihren Körper selbst so wenig wie möglich halten zu müssen. Nehmen Sie einen tiefen Atemzug und geben Sie mit dem Ausatmen die Schwerkraft ab an die Polster. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre beiden Gehirnhälften und stellen Sie sich vor, wie eine rotgoldene Verbindung, eine Brücke, zwischen beiden wächst und diese verbindet. Stellen Sie nun von dieser Brücke ausgehend eine T-förmige Verbindung her zum Herzen und eine Verbindung nach oben, zur Quelle (umgekehrtes T). Lassen Sie die rotgoldene Essenz in beide T-Stücke einfließen und werden sie immer schwerer und schwerer, immer schwerer und schwerer. Lassen Sie die beiden Gehirnhälften, wie rotgoldene Hochhäuser, mit dieser Essenz auffüllen und voreinander verneigen und anschließend in Ihrem Körper hinabsinken bis zu Ihren Füßen. Die Fußsohlen werden schwer und kleben auf dem Boden, die Hände und Arme werden schwer und liegen satt am Körper auf. Das Herz wächst und wird größer und größer und das rotgoldene Herzfeld dehnt sich aus über die Brust und den Rücken bis zur Zimmerwand, weiter bis zum Hausrand und über das Haus hinaus in die Stadt, in das Land. Immer weiter und weiter. Halten Sie diesen Zustand der rotgoldenen warmen Stille und lassen Sie jetzt all das an Bildern und Emotionen einfließen, was Sie in Ihrem Leben für sich, für Mutter Erde und Ihre Mitmenschen wünschen. Allumfassende Liebe, Glück, Zufriedenheit, ganzheitliche Gesundheit, Frieden auf Erden, Bescheidenheit, Harmonie, Humor und Weisheit für alle Teilnehmer der Schöpfung. Halten Sie diesen Zustand und gehen damit hinaus in die Welt. Erneuern Sie ihn so oft Sie möchten.