1.390.000 Kilometer im Durchmesser und eine Kerntemperatur von 15.000.000 Grad – Die Sonne ist pure Energie. Ohne ihre Strahlkraft wäre unser irdisches Leben nicht möglich.
Unsere Sonne, die aus weißem Plasma besteht, ist nur ein winziger Fixstern unter mehr als 0,1 Billionen Sternen, welche zusammen die Balkenspiralgalaxie beziehungsweise Milchstraße darstellen. Dort bildet die Sonne wiederum ein Sonnensystem, zu dem auch die Erde gehört.
Vor etwa 5 Milliarden Jahren bildete sich allmählich unser Tagesgestirn aus einer kosmischen Gas- und Staubwolke heraus, wobei sich mit der Zeit Gold und andere chemische Elemente im Sonnenkörper ansammelten. Heutzutage glauben viele Wissenschaftler, dass die Sonne noch weitere 5 Milliarden Jahre existieren könne.
Mit einem Durchmesser von ungefähr 1.390.000 Kilometer ist die Sonne der größte Himmelskörper in unserem Sonnensystem, und die Erde ein mittelgroßer Planet. Wäre die Sonne ein Hohlkörper, würde die Erde knapp 1 Million Mal in diesen hineinpassen, wobei es dazwischen noch Freiräume gäbe. Tatsächlich aber ist unser Zentralgestirn mit astronomischen 1,99 Quintillionen Tonnen ein Schwergewicht, dessen Gewichtsanteil, auf unser Sonnensystem bezogen, grandiose 99,86 % beträgt. Und trotz ihrer Masse, das meinen einige Astrophysiker, sei die Sonne die formschönste Kugel, die sie überblicken.
Das Sonnenlicht birgt alle Farben in sich; im Weltraum leuchtet es weiß, von der Erde aus gesehen gelblich, und die alltägliche Morgen- und Abendsonne zeigt sich vielerorts rotorange. Im Sonneninneren herrschen Temperaturen um die 15.000.000 Grad, dagegen ist die Oberfläche, mit ungefähr 5.500 Grad, ziemlich kühl. Durch die gewaltigen Kernfusionen, bei denen die Sonne die Elemente Wasserstoff und Helium vereinigt, wird immerfort Materie in Sonnenenergie umgewandelt; getreu der hochgestellten Gleichung von Albert Einstein, die besagt, dass die Energie ein quadriertes Produkt von Masse mal Lichtgeschwindigkeit sei.
Ein Quadratmeter Sonne gibt mehr Licht ab als 1.000.000 LED-Lampen
Auch wenn nur ein geringes Quantum an Sonnenenergie auf der Erde ankommt, weil die Distanz zwischen der Sonne und der Erde knapp 150.000.000 Kilometer beträgt, kann die übertragene Sonnenenergie in Deutschland eine durchschnittliche Leistung von etwa 1.050 Watt pro Quadratmeter erbringen.
Die unmittelbare, gigantische Strahlkraft lässt sich anhand eines bildhaften Beispiels verdeutlichen: 1 Quadratmeter Sonne gibt mehr Licht ab als 1.000.000 LED-Lampen mit je 800 Lumen Lichtstrom. Gerade im Hinblick auf die angestrebte Energiewende stellt unsere Sonne eine massive, treu gesinnte Energiequelle dar.
Weltumspannend wird das Sonnenlicht verehrt
Wohl bereits vor 11.000 Jahren, in der Jungsteinzeit, schufen die Menschen in England das gewaltige Weltkulturerbe Stonehenge, damit sie mithilfe des riesigen Steinkreises die wechselnden Sonnenstände im Laufe der vier Jahreszeiten beobachten konnten. Vor etwa 7.000 Jahren wurde der Turm zu Babylon auch zu Ehren der Sonne erbaut.
Etwa zeitgleich haben die alten Ägypter den Ort Heliopolis, nahe am Nildelta, als Kultstätte für ihren Sonnengott Re-Harachte auserkoren. Und im antiken Griechenland wurde Apollon, der Vertreter der Sonne, als Spender des inneren Lichts und des Bewusstseins gehuldigt. Ein weltberühmtes Vermächtnis aus dieser Zeit ist das Orakel von Delphi, eine Weissagungsstätte mit der dort in Stein gemeißelten Lebensweisheit „Erkenne dich selbst“.
Der Mithras-Sonnenkult, der seinen Ursprung bei einer Stammeskonföderation nördlich des Persischen Golfes fand, verbreitete sich Anno Domini nach Europa aus, bevor er vom christlichen Glauben verdrängt wurde. Ebenfalls aus jener Zeitspanne stammen die heiligen Schreine zur Anbetung von den Sonnengöttern Surya und Vishnu in den Hindu-Tempeln, und mancherorts werden diese Symbole der Sonne auch heute noch verehrt.
Auch in Nordeuropa entwickelten sich seinerzeit verschiedene magische Handlungen, welche die Strahlkraft der Sonne herauslocken sollten. Die skandinavischen Völker huldigten Baldur, und die Kelten rühmten Bel. Einige Bräuche aus der damaligen Zeit, wie die deutsche Fastnacht, Walpurgisnacht und Sommersonnenwende, haben Jahrtausende überdauert und bis heute nichts an ihrer Faszination verloren.
„Die Sonne ist die Universalarznei aus der Himmelsapotheke“
Wie wahr ist doch dieses Zitat von August von Kotzebue. Dank den ultravioletten Sonnenstrahlen erzeugt unser Körper das lebenswichtige Vitamin D, welches an vielen organischen beziehungsweise chemischen Prozessen beteiligt ist.
Vitamin D kann sich günstig auf die Knochenstärke sowie Muskelkraft auswirken, und auf den Gehirnstoffwechsel, wodurch die körpereigene Herstellung von den Glückshormonen Serotonin und Dopamin angekurbelt werde.
Diese nahezu unerschöpfliche Energiequelle steht uns umsonst zur Verfügung, deshalb sollten wir das Sonnenlicht intensiv wahrnehmen, wertschätzen und uns auf die Sonnentage freuen!